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Ich bin dann mal weg - und fahr schon mal nach Haus

 von Le Gurp zurück nach Osnabrück 

Reden oder kontaktieren: Das prägt beruflich wie privat meinen Alltag. Da tut es gut im Urlaub Abstand zu gewinnen. So bin ich diesen Sommer fast zwei Wochen Rad gefahren für mich allein, quasi kontakt-fastend. Ich bin dann mal weg und fahr schon mal nach Haus.  

Aber eins nach dem anderen: Zunächst war Familienurlaub angesagt. Badeurlaub am Atlantik etwas südlich der Girondemündung: Camping munizipal im Pinienwald, Zelten ohne Strom, ein Meer von Zelten jeglicher Art und Form, kaum Wohnwagen oder Wohnmobile. Mein Zelterherz schlug in höchsten Tönen. Und der Atlantik: Das Meer, die Wellen, der Strand, die Sonnenuntergänge: Ein Traum! Er liegt 1200 Autokilometer von Osnabrück entfernt. Den Weg zurück hatte ich per Rad vorgesehen, es war nach Frankreich auf der Anhängerkupplung mitgereist.

Abschiedsfoto und Start in du Gurp

 

 Als Student habe ich Anstiege und Abfahrten geliebt. Das Glenn Coe in den schottischen Highlands mit drei Gängen von Fichtel und Sachs hoch. In Norwegen vom Sognefjord aus mit Zeltgepäck in die Jotunheimen eine Tagesetappe komplett bergauf. Oder vom Lago Maggiore aus in das Maggiatal 100 km, 2000 Höhenmeter. Also dieses Jahr durch das französische Zentralmassiv und an den Alpen entlang zurück nach Osnabrück?  

Nein: Das brauche ich nicht mehr. Radfahren wünsche ich mir heute eher meditativ, zu steile Anstiege bringen mich da raus. Deshalb hatte ich mir vor Fahrtantritt den französischen Teil des Eurovelo 6 ausgeguckt: Dieser europaweite Radweg verbindet den Atlantik mit dem schwarzen Meer. In Frankreich verläuft er in der Nähe von Nantes beginnend entlang der Loire, dann weiter am Canal lateral a la loire und am Canal du Centre. Dem Fluss Doubs folgend erreicht der Eurovelo 6 schließlich Moulhouse.

Treten treten treten: Frankreich ist ein großes Land. Das erahnte ich bereits, als ich zunächst gut 300 km die Atlantikküste in Richtung Norden hochfuhr. Wo es den Pinienwaldgürtel entlang der Küste gibt, ist er von einem Radweg durchzogen, dem ich dann folgte. Vorbei an industrieller Muschelproduktion traf ich schließlich auf die Loire. Deutsche Flüsse verlaufen oft nicht mehr in ihren natürlichen Betten, sind begradigt und mehr Kanal als Fluss. Die Loire dagegen folgt ihren ursprünglichen Kurven, ist geprägt von Buchten, Sandbänken, Inseln mit hohen Bäumen darauf sowie diversen architektonisch wunderschönen Brücken. Campingplätze gibt es hier alle 5 bis 10 km, meist direkt am Wasserlauf. Wenn ich abends mein Zelt so ausrichtete, dass ich auf die Loire schauen konnte, waren Brücken und jenseitige Städtchen märchenhaft beleuchtet. Man/frau weiß ja, dass die Franzosen diverse Kernkraftwerke betreiben. Die findet man weiter flussaufwärts dann auch in großer Regelmäßigkeit. Zunächst ergänzen aber die berühmten Loireschlösser die Idylle. Ich habe sie in der Außenansicht genossen und ihre Besichtigungen auf den Lebensabschnitt verschoben, in dem ich vielleicht kein Rad mehr fahren kann. 

 

Impression von der Loire in der Abendsonne

 Neben der Loire taucht dann irgendwann ihr Seitenkanal auf, der Canal lateral a la loire. Besonders gefallen hat mich seine Überquerung des Hauptflusses selbst bei Briare in Form der gut 660 m langen Pont-Canal, einer Trogbrücke. Wer glaubt, die malerische Landschaft entlang des vor über 200 Jahren erbauten Canal du Centre sei eben, der irrt. Er überwindet mit Hilfe von über 60 Schleusen so viele Höhenmeter, dass man das Passieren seines Scheitelpunkts unzweifelhaft in der Beinmuskulatur erlebt.

Der Eurovelo 6 wechselt dann an die Doubs. Quelle und Mündung (in die Saone) dieses fast 500 km langen Flusses liegen 90 km auseinander. Wie das möglich ist? Der Doubs-Verlauf gleicht grob betrachtet dem dritten Buchstaben des Alphabets. Genauer hingesehen m�andert die Doubs stark. Sie ist in ihrem Verlauf terrassiert und die einzelnen Flussschleifen sind durch kurze Kanalstücke abgekürzt, an dessen Ende (talwärts gesehen) jeweils eine Schleuse den Höhenunterschied ausgleicht. Der Radweg wechselt immer wieder zwischen natürlichem Ufer und Kanalufer. Landschaftlich war das Doubs-Teilstück unzweifelhaft das schönste meiner gesamten Tour. Für die letzten 100 französischen Kilometer verabschiedet sich der Eurovelo 6 von der Doubs und wendet sich allmählich dem Rhein zu. Etwa 20 km vor Moulhouse verabschiedete ich mich wiederum vom West-Ost-Kurs und wechselte auf den Rheintalradweg.

Rast an einer Skulptur an der Doubs

Treten  treten  treten: Frankreich war ein großes Land. Mein Tachometer hatte mittlerweile 1467 km aufsummiert, ich war bereits 9 Tage unterwegs. Mein Zeitrahmen lag bei zwei Wochen. So verwarf ich meinen Plan, den Rhein noch einmal zu verlassen und entlang der Saar und der Kyll nach Köln zu gelangen. Am Rhein fiel mir bald seine Fließgeschwindigkeit auf: Talwärts fahren die Schiffe mit meiner Radgeschwindigkeit (28 bis 30 km/h). Auch nachts hört man die Motorengeräusche. So ein Schiff benötigt also nur rund 2 (!) Tage, um den gesamten deutschen Rheinabschnitt zu passieren, auf der Tal-, nicht der Bergfahrt.

Landschaftlich sind die Kontraste entlang des Rheins kaum zu überbieten: Den Versuch, direkt am Fluss entlang zu fahren, gab ich nach 25 km Schotterweg auf. Ich folgte dann zum Teil dem ausgeschilderten Rheintalweg, zum Teil fuhr ich nach Straßenkarte. Bei Karlsruhe orientierte ich mich vom Rhein weg nach Westen in Richtung Pfälzer Wald. Die hügelige Landschaft mit ihren Weinbergen bildete eine willkommene Abwechselung, ich merke sie aber deutlich in den Beinen. Bei Bingen kehrte ich zum Rhein zurück. Bis Andernach hin folgt das für mich schönste Rheinstück, hier hat sich der Fluss tief in die felsige Landschaft geschnitten. Danach wird die Landschaft seichter, der Abschnitt Bonn - Köln ist noch nett. Dann wird der Rhein industrieller, den persönlichen Höhepunkt stellte eine ca. einstündige Irrfahrt entlang des Kölner-Ford-Werks in der Abenddämmerung da, bevor ich das letzte Mal mein Zelt aufschlug. Hinter Leverkusen verließ ich den Rhein mit dem Ziel, am Abend zurück in Osnabrück zu sein. über Dinslaken und Haltern am See fuhr ich auf Münster zu. Der 13. Tag meiner Tour neigte sich dem Ende zu und mein Tacho zeigte schon bald wieder 200 km. Und dann 5 km Umleitung wegen Straßenbauarbeiten: Da fiel der Entschluss für die Bahn ab Münster. Die letzten 20 km hängte ich mich an eine Rennradfahrerin an. Das Gespräch war nett und verhalf mir zu einem angenehmen Weg in die Stadt hinein. 5 Minuten nach der Ankunft am Bahnhof fuhr ein Zug nach Osnabrück: Zufälle gibt es nicht!

 Resümee: Frankreich bleibt ein großes Land und Osnabrück liegt ganz schön weit im Norden. Also: Treten  treten  treten! 2237 km zeigte mein Tacho am Ende, etwa 175 km pro Reisetag waren das.

Ich kann für eine solche Fahrt einen Lieger nur empfehlen. Für mich wird das Radfahren damit wie bereits gesagt zur Meditation: In der Regel habe ich gut 12 Stunden die Landschaft an mir vorbeiziehen lassen, dann verlangten die Beine eine Pause. Zeltplatz ansteuern, duschen, einen Happen essen und das Reisetagebuch ergänzen, mit Blick aufs Wasser dann einschlafen. Französisch habe ich als 3.Fremdsprache vor mehr als 30 Jahren in der Schule gelernt. Hätte ich also vorher einen Sprachkurs belegen sollen? Um zu reden? Nein, danke!

Hajo Nordmann, ADFC Osnabrück

Google Street View

  Google Street View vom 2021 


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Soundfiles Meeresbrandung:

 

Letzten Sommer in Gurp (16.07.-11.08.08) habe ich Aufnahmen vom Ozean gemacht.

Es war ein windiger Tag mit recht starker Brandung - wie stark, wird einem erst hinterher klar, wenn man am PC sitzt und die Aufnahmen durchhört.

Man denkt ja immer, es ist ein entspanntes Wellenplätschern zu hören.

Weit gefehlt!

Das Meer tobt, donnert und rauscht, dass es die helle Freude ist!

Ich habe Aufnahmen von unterschiedlichen Positionen aus gemacht: zunächst oben auf der Düne, danach ganz vorne am Wasser, wo die Wellen schon die Füße umspülen.

Diese Aufnahmen sind dazu da, den Appetit auf Gurp weiter anzufachen.

Gruß von  ivan

1. Meeresrauschen von der Düne aus  (7,35mb) 5:21 Minuten

2. Meeresrauschen direkt am Wasser (9,21mb) 6:40 Minuten

3. Meeresrauschen von Strand aus     (9,60mb) 6:59 Minuten

Desweiteren habe ich noch ein paar weitere Soundfiles zugeschickt bekommen:

1. Auf dem Campingplatz 08.08.2012  (8,83mb) 6:24 Minuten

2. Meeresbrandung (0,5mb) 1:10 Minuten

3. Spaziergang vom Hauptstrand nach Sueden  (6,24mb) 4:31 Minuten

 

...und hier noch ein paar Songs:

Roland hat uns ein Liedchen gebastelt.
Der Song wurde Ende Juli in Le Gurp geschrieben und nur mit einem IPad2 bearbeitet und aufgenommen. Le Gurp Song 2011 von Roland

  

 

 

 

Bericht von der SHOWBIKE 2014:

Montalivet im Ausnahmezusatnd

Immer im in der letzten Juniwoche treffen sich Motorradfreunde in Montalivet. Es ist ein riesengroßes Event mit ausfahrten durch ganz Aquitanien. Eine Wochenende im Ausnahmezustand.

Hier ein paar Eindrücke zur 20.sten internationlen SHOWBIKE in Montalivet.

Wie beeindruckend es ist, die ganzen Motorräder in Montalivet zu sehen, kann man erst richtig nachvollziehen, wenn man es selbst erlebt hat.

Das Tuckern in der Nacht, welches sich mit der Brandung vermischt, ist sehr beruhigend.

(Schade das ivan nicht da war für Tonaufnahmen. Unten hab ich zwei coole Videos im Netz gefunden)

Auch tagsüber tuckern die Maschinen im Korso von Monta nach Soulac und Pointe du Grave und wieder zurück. Wenn man sich zu dieser Zeit in Le Gurp am Campingplatz befindet hört man das Gegröhl, durch den Kreisel.

An allen Ecken Extra Bike Menu oder Biker Frühstück. Austernstände voll mit Rockern.

Der Monta-Markt voll von schwarzen Leder, nackter tättowierter Haut und etwas Benzin und Gummigeruch.

Wahr echt cool...

 

 

 

Hier ein paar Eindrücke zur 20.sten internationlen SHOWBIKE 2014 in Montalivet.

 
   

 

Das hier hat den Flair dieses Wochenendes gut festgehalten:

Link: https://www.youtube.com/watch?v=zZ8iFbXOBuI&feature=player_embedded

Youtube Direkt:

 

Das hier hat den Flair dieses Wochenendes gut festgehalten:

Link: https://www.youtube.com/watch?v=zZ8iFbXOBuI&feature=player_embedded

Erfahrungsbericht in der Surfschule (2008)

Ich habe 2008 meinen ersten Surfkurs belegt.
Der wirklich sehr nette, coole, witzige, der deutschen Sprache ausreichend mächtige und nicht zuletzt kompetente Surflehrer Vincent hat sein Geschäft ja bekanntlich an der "Hauptgeschäftsstraße hinten links", dazu gehört das Internet-Cafe, wohl sein zweites Standbein. Soweit er erzählt hat, lebt er in Bordeaux, hatte schon immer berufsmäßig mit Sport zu tun und arbeitet während der nicht-Surf-Saison als Krankenpfleger in Bordeaux (wenn er nicht gerade wieder in Nordafrika oder sonstwo auf seinem Brett steht - "Isch bin eine Surf-Krank!").

Wenn ich mich recht erinnere, bietet er täglich Surfstunden an, zumindest aber sechs Tage die Woche. Der Unterricht findet zu drei möglichen Terminen am Tag statt (morgens, mittags, spätnachmittags), eine Lerneinheit dauert i.d.R. zwei Stunden. Um zu buchen, kommt man in der Hochsaison nicht umhin, sich einige Tage vorher anzumelden. Damit die Anmeldung verbindlich für beide Seiten wird, muss man auch eine Anzahlung leisten, die bei ca. 25-30% der Kursgebühr liegt.

Wenn man wie ich noch nie Wellen stehend auf Brettern geritten ist, bietet es sich an, seinen wirklich empfehlenswerten Einsteigerkurs in einer Sechsergruppe zu belegen. Dieser umfasst 3x2 Stunden über die Woche verteilt und kostete letztes Jahr ca. 95,-. Selbstverständlich stellt Vincent einen passenden Neoprenanzug sowie ein in der länge passendes (und weiches - nicht Beulen machendes... :-) ) Anfängerbrett zur Verfügung. Dieser Anfängerkurs beinhaltet die wichtigsten theoretischen Grundlagen in aller Kürze (vom Reden hat noch niemand surfen gelernt), und dann natürlich sehr viel Praxis.

Legendär und absolut liebenswürdig ist sein stark frankophiles Fachvokabular, welches mir stets Freudentrönen in die Augen trieb:

"Du siehst deer Wellé - deer Wellé kommt - zehn Metér, acht, noch sechs Metér - du fängst an mit die rudern - Sprint - eins - zwei - drei - opp! - Du machst eine schnell Aufstehung - und gleitén!"

Vincent sperrt immer einen Bereich von 50m mit den besten Wellen für seine Schüler ab, coacht vom Strand aus und steigt selbstverständlich auch gerne zu Demozwecken oder, um einen weiter hinauszulocken, auf's Brett. Dabei ist er immer motivierend und stets für einen ironischen Spruch zu haben.

 (Klick hier und du kannst dir ein kleines Video von Vincent ansehen)

 

Er fordert aber auch gnadenlos. Wer ohne akzeptablen Grund schlapp macht (und hier lässt er offensichtlich nur den Tod als Argument gelten), wird wieder auf See geschickt, bis auch die letzten Körner verschossen sind. Das heißt natürlich nicht, dass er unverantwortlich handelt. Er holt nur wirklich alles aus einem heraus.
Mein Tipp an dieser Stelle: macht vorher Konditionstraining! Auf jeden Fall empfehle ich neben Laufen viele fiese Übungen, die unsere degenerierten Oberarm- und Brustmuskeln in Form bringen. So ein zweistündiger Kurs ist nämlich verdammt anstrengend, selbst dann, wenn man wie ich relativ regelmäßig Sport macht.

Nach diesem Grundlagenkurs kann man selbstverständlich weitere Kurse buchen oder einzelne Stunden nehmen. Was die meisten natürlich machen, ist, sich im Surfshop vorne links eine Surfausrüstung zu leihen, um zunächst auf eigene Faust weiterzuüben. Das war relativ günstig und lag bei ca.  65,- pro Woche mit Brett und Anzug.

Alles in allem ist ein Surfkurs bei Vincent eine wirklich lohnende Sache, die viel Spaß und Lust auf mehr macht.
Ich jedenfalls werde diesen Sommer definitiv wieder bei ihm auf der Matte stehen.

Gruß von Ivan

 

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